Selbst wenn die betriebswirtschaftlichen Zahlen etwas anderes
berichten haben Einfamilienhäuser in Deutschland eine
lange Tradition. Zumindest ist es ganz sicher, dass schon
im Mittelalter, welches den ungefähren Zeitraum zwischen
dem 6. und dem 15. Jahrhundert bezeichnet, beim Fachwerkbau
Teile vorproduziert und diese dann zur Baustelle gefahren
wurden.
Deshalb auch war das Tätigkeitsfeld, das die damaligen
Zimmerleute bedienten, weitaus breiter gefächert, als
es heute der Fall ist. Denn zusätzlich zu den Bauaufgaben
musste ein Zimmermann mit der Arbeit des Fällens und
des Einschnittes vertraut sein. Obendrein war er ursprünglich
zumeist noch ein Baumeister. Bis heute muss ein Zimmermann
etliche Punkte davon beherrschen, obwohl viele der Aufgaben,
die er früher mit zu verrichten hatte, in unserer Zeit
in der Regel von einem Architekten, einem Bauingenieur oder
einem Planungsbüro übernommen werden.
Doch wer auch immer gegenwärtig bei einem Bauprojekt
für die Entwürfe zuständig ist: Inzwischen
arbeitet so gut wie jeder mit fachspezifischer Software beziehungsweise
Programmen im Rahmen des so genannten "CAD", der
Abkürzung für "computer-aided design".
Dass aber nicht erst seit diesem "rechnerunterstützten
Konstruieren" die Globalisierung im Hausbau vonstatten
geht, sondern sogar schon im Mittelalter ihre Anfänge
hatte, davon erzählen entsprechende Überlieferungen:
So sollen vorproduzierte Bauteile für Einfamilienhäuser
mitunter sogar über das Meer transportiert worden sein.
Ziele waren beispielsweise Island und Grönland, wohin
es siedlungswillige Menschen getrieben hatte, wo aber das
Umland der neuen Heimat notwendige Baumaterialien nur spärlich
oder gar nicht hergab. Bis heute schätzen weltweit Millionen
von Menschen bei Einfamilienhäusern auch deren flexible
Einsatzmöglichkeiten.
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